Diabetes Typen
Diabetes Typ 1 | Diabetes Typ 2 | Schwangerschaftsdiabetes
Ursachen und Risikofaktoren bei Diabetes Typ 1
Nach neustem Forschungsstand ist unter anderem eine genetische Veränderung des kurzen Arms des 6. Chromosoms verantwortlich. Neben dieser genetischen Veränderung gibt es mindestens 20 weitere Genveränderungen, die für die Ursache von Diabetes Typ-1 verantwortlich gemacht werden. Dies kann bisher jedoch noch nicht eindeutig bestimmt werden.
Der Diabetes mellitus vom Typ-1 wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 3 bis 5 Prozent von der Mutter oder dem Vater auf die nachfolgende Generation vererbt. Sind beide Eltern Typ-1-Diabetiker, steigt das Risiko auf etwa 20%. Geschwister von diabetischen Kindern haben ein eigenes Erkrankungsrisiko von mindestens 10%. Bei eineiigen Zwillingen liegt das Risiko für das Geschwister eines Betroffenen bei 35%.
Spezielle Symptome
Charakteristisch für den Diabetes vom Typ-1 ist die ausgeprägte Gewichtsabnahme innerhalb kürzester Zeit, verbunden mit häufigem Wasserlassen, ständigem Durstgefühl, Austrocknung (Exsikkose), Erbrechen und gelegentlich auch Wadenkrämpfen und Bauchschmerzen. Allgemeine Symptome wie Kraftlosigkeit und Müdigkeit, Sehstörungen und Konzentrationsstörungen kommen hinzu. Kopfschmerzen sind auch nicht ungewöhnlich.
Therapie
Beim Diabetes Typ-1 muss das fehlende Hormon Insulin künstlich in Form von Insulinpräparaten zugeführt werden, sehen Sie bitte HIER.
Entstehung und Vererbung des Typ I-Diabetes
Schon Anfang unseres Jahrhunderts gelang es, Veränderungen an den insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse festzustellen. Bei den Veränderungen handelt es sich um Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, die im weiteren Verlauf der Diabetes-Erkrankung zur Zerstörung der Betazellen führen. Folge ist eine fehlende Insulin-Sekretion.
Heute wissen wir, dass diese Entzündungen häufig durch Mumps-, Rötel-, Masern- und auch Grippeviren hervorgerufen werden. Doch erst bei entsprechender genetischer Belastung führen solche Virusinfektionen zu einem Insulinmangel.
Dass Viren indirekt einen Diabetes mellitus auslösen können, ist in Tierversuchen nachgewiesen worden. So wurde zum Beispiel das in der Bauchspeicheldrüse isolierte Virus eines diabetischen Kindes auf Mäuse übertragen. Die Tiere entwickelten daraufhin ebenfalls einen Diabetes mellitus.
Bei entsprechender erblicher Komponente können Viren zu einer Schädigung der Betazellen in der Bauchspeicheldrüse führen: Die so geschädigten und veränderten Zellen werden vom Organismus als fremd erkannt. Es kommt zur Bildung von Antikörpern, die man heute ebenfalls im Blut der Patienten nachzuweisen vermag.
Das Chromosom VI beherbergt Genorte für die Regulierung der Antikörperbildung. Typ I-Diabetiker zeigen eine fast l00prozentige Verknüpfung mit dieser Antikörper-Steuerungszentrale.
Das Risiko, einen Diabetes Typ I zu vererben, beträgt bei einem diabetischen Elternteil zwei bis vier Prozent.